Weniger vom Mehr
Hmm, also ich habe ja den Eindruck, dass blinder Aktionismus auf dem Vormarsch ist... und alles, weil diese "doofen FfF-People" (Fridays for Future) so gar keine Ruhe geben wollen.... (Achtung ironisch). Nun ist in Planung, die Mehrwertsteuer auf Fleisch zu erhöhen, um das Tierwohl zu unterstützen. Außerdem sollen Flugsteuern erhöht werden und nationale Flüge möglichst abgeschafft werden. Da muss ich mich doch mal äußern...
JA - ich bin dafür, dass Tiere angemessen gehalten werden, JA - ich bin dafür, dass Billigflüge abgeschafft gehören ... ABER: Das kann doch eigentlich nur ein kleiner Anfang eines großen Konzeptes sein (nur da scheinen alle ratlos, wie das wohl gehen soll). ABER: Steuern dürfen nicht verwendungszweckbedingt eingezogen werden (was uns übrigens auch erklärt, warum der Soli inzwischen auch andere Löcher stopft und die Einnahmen aus der LKW-Maut schon lange nicht mehr (und eigentlich noch nie) den erneuerbaren Energien zugeführt werden oder dem Ausbau der Infrastruktur dienen. Also, was soll also eine CO2-Steuer oder eine Erhöhung der MwSt. auf Fleisch bewirken, wenn es nur nach "Goodwill" der Minister und nach Möglichkeiten des Bundeshaushaltes dahin kommt, wofür es doch eigentlich gedacht sein soll.
HISTORIE: Früher konnte man sich Fleisch nur am Sonntag leisten (Sonntagsbraten). Neben vielen gesundheitlichen Vorteilen, gab es Massentierhaltung in heutiger Form noch nicht. War damals ja auch nicht erforderlich. Deshalb hatte man kein Überdüngungsproblem (wurde ja nicht so viel Gülle produziert), es gab keine Verbreitung von Seuchen wie in heutiger Form und noch keine so große Antibiotika-Vergabe und und und. Und bevor mir nun die Landwirte an den Hals springen.... Ja, ich weiß, dass es inzwischen ohne eine bestimmte Anzahl an Tieren nicht geht, um eine gewisse Wirtschaftlichkeit zu erreichen und das Einkommen zu sichern. Auch hier muss sicher etwas geschehen, was ein generelles Umdenken von allen Seiten möglich macht. Wie das gehen soll, da schließ ich mich den ratlosen Politikern an. Ich weiß es nicht.
Aber wir brauchen dringend ein WENIGER vom MEHR. Und ja, das sind wir wieder beim Thema: Unsere Gesellschaft und die Wirtschaft sind auf Konsum ausgerichtet, dieser muss ständig genährt werden, damit wir kaufen. Ob wir dabei Drittländer ausbeuten, Ressourcen schröpfen oder sonstwie Raubbau an Natur und Menschen betreiben... Einigen ist es egal, andere wissen nicht, wie sie das ändern sollen. Aber die Zeit ist überreif. Wir haben die Grenzen überschritten und auf allen Ebenen vom Klimawandel bis hin zur persönlichen Überforderung im Arbeitsleben durch ständige Erreichbarkeit und Mehrbelastung zeigen sich die Auswirkungen. Klar, ich weiß auch nicht, wie das enden soll. Nur so, wie es ist, kann es nicht weitergehen. Und das sollte nicht erst seit FfF klar sein.