Aktuelles
Ein schöner Tag in Schönberg
Es war ein wunderschöner Sonntag für mich. Auf Einladung der Schönbarger Späldäl kam ich in die kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Noch nicht ahnend, dass ich auf eine Zeitreise gehen würde.
Ich gebe zu, zuerst war ich etwas ungläubig, als wir vor dem "Orpheum Schönberg" standen, dass bei Google unter "geschlossen" zu finden ist. So sah es von außen auch wirklich aus. Nur eine Rampe aus frischem Holz wies darauf hin, dass man tatsächlich dort den Eingang hatte. Und natürlich die Probenfotos meines Stückes "Rommé" im Schaukasten. Man wartete bereits auf uns und es gab nicht nur eine sehr herzliche Aufnahme mit Kaffee und Kuchen sondern auch sehr viel in dem einstigen Lichtspielkino zu sehen. Alte Filmvorführgeräte, hinter der Bühne funktionierende schwarze Wählscheibentelefone. Man kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Der eigentliche Theatersaal mit seinen plüschigen, roten Sitzen (die mal in der Brüsseler Oper gestanden haben, wie Bühnenleiter Lutz Götze erzählte), den alten Seitenlampen aus vergangenen Kinotagen, den Vorhängen - all das machte es zu einem besonderen Erlebnis. Und als erstes dachte ich, das muss unbedingt erhalten werden. So etwas Schönes darf nicht verschwinden. Ich wünsche der Späldäl, dass sich viele Unterstützer finden, denn sie finanzieren sich ausschließlich aus Eintrittsgeldern und Spenden. Nach zwei schweren Corona-Jahren war man fast schon am Ende, so Götze, aber man hat - zum Glück - nicht aufgegeben.
Der Vorraum des Theaters. Eine wunderschöne Zeitreise in die 50er-/60er-Jahre Der Erfolg gibt ihnen auch Recht. Drei Aufführungen gibt es in einer Saison. Ich freue mich, dass "Rommé" für volles Haus gesorgt hat. Die Spielfreude der Spielerinnen und Spieler sorgten dafür, dass die Zuschauenden auch einen unterhaltsamen Nachmittag hatten. In der Pause gab es Kaffee und Kuchen oder Bockwurst zur weiteren Stärkung.
Aber nicht nur ich gehörte zum "prominenten" Besuch. Christian Peplow, Leiter des Niederdeutschen Bühnenbundes Mecklenburg-Vorpommern war ebenfalls gute zwei Stunden gefahren, um dabei zu sein. Sogar das Kulturprogramm des NDR ließ es sich nicht nehmen, das Ereignis medial zu begleiten. Auch ich wurde interviewt.
Mein Mann und ich haben den Tag und die liebevolle Inszenierung sehr genossen. Und einen Sachsen in der Rolle des Norbert Staller hatte ich ebenfalls noch nicht. Das war ein Erlebnis für sich.
Veröffentlicht am 28.03.2023